Am Sonntag, den 14.9.2025 ging es für die Chinesisch-Schüler und Schülerinnen am Hellenstein-Gymnasium los nach China! Die Austauschschüler waren bereits im Juni hier gewesen und somit war die Vorfreude groß, sie endlich wiederzusehen. Nach einer kurzen Busfahrt nach München und einem angenehmen Flug waren wir da. Wir bekamen Zimmer in der Schule unserer chinesischen Freunde. Die Minghang Foreign Language Middle School ist gleichzeitig ein Internat mit 10 Stockwerken und somit wurden wir in kleinen Gruppen auf die Internatszimmer verteilt. Überhaupt waren die Dimensionen der Häuser in Shanghai viel größer als in Deutschland. Das Shanghai-Museum, das wir am ersten Tag besichtigten, hatte 45 Stockwerke! Auch das Finanzviertel mit seinen vielen hohen Türmen, das viele von uns am Wochenende mit ihren Austauschfamilien von der Uferpromenade „Bund“ aus bewundern durften, war sehr beeindruckend. Die Wochenenden haben alle Schüler bei ihren Austauschfamilien verbracht, und dort einmal die großartige Chance gehabt, einen chinesischen Alltag mitzuerleben. Doch wir bekamen in den 2 Wochen nicht nur das moderne China zu Gesicht. Einige Ausflüge in alte, historische Gärten und Stadtviertel wie zum Beispiel die bebauten Teile des Yu-Gartens mit ihren traditionellen Gebäuden oder der Besuch in Panlong, einem historischen Stadtviertel, brachten uns die chinesische Kultur und Vergangenheit nahe. Ich hatte den Eindruck, dass die alte Kultur für viele Einwohner Chinas noch heute sehr wichtig ist, was man zum Beispiel daran sieht, dass sich Chinesen und vor allem Chinesinnen traditionelle Kleider anziehen und sich damit von ihren eigenen Familien an historischen Orten fotografieren lassen. Auch die bekannten roten Lampions findet man häufig, oft auch an nicht traditionellen Stellen wie Tankstellen, Kaufhäusern oder der Innenstadt.
Auch die deutschen Schüler bekamen die Gelegenheit in die chinesische Kultur einzutauchen, etwa im Rahmen einer Teezeremonie oder dem Backen von Mondkuchen, einer chinesischen Spezialität. Doch neben seiner langen, weit zurückreichenden Geschichte hat China selbstverständlich auch viele moderne Seiten. Das Bezahlen zum Beispiel ist zwar mit Bargeld noch möglich, wird aber fast nur noch über Bezahl-Apps wie WeChat Pay oder Alipay erledigt. Auch der Straßenbau ist oft modern und nachhaltig gestaltet, da viele Straßen übereinander und somit platzsparend gebaut sind. In einigen Fällen wachsen darunter sogar ausgewachsene Bäume. Obwohl Shanghai bekanntermaßen eine
Millionenmetropole ist, befinden sich dort immer noch einige naturbelassene Bereiche, besonders im Gebiet unserer Gastschule.
Das Schulsystem in China unterscheidet sich stark vom deutschen, da der Unterricht von morgens um 08:00 Uhr bis abends um 19:30 Uhr andauert. An unserer Gastschule wurde bereits um 06:00 Uhr morgens geweckt und um 22:00 Uhr mussten die Schüler auf ihren Zimmern sein. Die Klassenarbeiten wurden teilweise auch samstags oder sonntags geschrieben. Das Wecken am Morgen erfolgte, genau wie die Musik für die tägliche Morgengymnastik und die Melodie für die Augengymnastik (eine Art Augenmassage), am Vormittag durch die Lautsprecher und wurde somit in der ganzen Schule gehört. Das kreierte eine Art Verbundenheit unter allen Schülern. Nun gibt es nur noch etwas über die bemerkenswerten Leute zu sagen, die uns dort aufgenommen und uns eine unvergessliche Zeit geschenkt haben. Wir wurden mit unglaublicher Gastfreundschaft empfangen, die auch die Weltoffenheit, die an der Schule vermittelt wird, widerspiegelt.
Schlussendlich lässt sich zusammenfassen, dass unser Austausch ein voller Erfolg war! Wir hatten die einmalige Gelegenheit, den Alltag einer chinesischen Familie und den Tagesablauf in einer chinesischen Schule mitzuerleben. Mein persönliches Highlight war neben vielen anderen Dingen, wie zum Beispiel den Ausflügen in die alten Dörfer oder das Miterleben des Unterrichts, das Wochenende in den Familien.
Silvia



